"Marcus Witzke" schrieb im Newsbeitrag news:3f47fc9e$0$244$***@news.cityweb.de...
< Äh, Du hast zwar mehr Verantwortung, da du alleine bist, doch glaube ich
kaum, dass sich die Nachtwache wegen übermäßiger Beschäftigung beklagen
sollte. "Wachbleiben" sollte da doch das größte Problem sein, oder?
<Patienten, die Windeln abreißen und samt Kot durch die Gegend werfen).
<Die Faulheit so mancher Nachtwache und etwaige persönliche
Querelen spielen da wohl eher eine entscheidende Rolle, als die
angebliche Besorgnis um das Wohlbefinden eines Bewohners/ Patienten
<Also ich finde es unverschämt, wenn man ohnehin die
ganze Zeit durch die Gegend hastet und sich dann noch durch die
Nachtwache Arbeit aufdrängen lassen muss, die sich scheinheilig hinter
ethischen Werten versteckt, obwohls ihr nur um das Rumkriegen der Nacht
geht.
Hallo Marcus,
da ich in der NG die Frage nach der Uhrzeit für die Körperpflege gestellt habe
fühle ich mich durch Deinen Beitrag ein wenig angegriffen.
Zum einen: glaubst Du wirklich, daß Patienten oder Bewohner nur am Tag Windeln
zerreißen, sich einkoten, Getränke ins Bett schütten und ähnliche Nettigkeiten.
Wenn ja, hast Du wohl noch nie Nachtdienst gemacht und dabei rede ich nicht von
hin und wieder ein oder zwei Nächten, sondern von einer vollen Stelle im
Nachtdienst.
Natürlich gibt es auch ruhige Dienste, keine Frage, aber kümmert es den Tagdienst,
wenn du ALLEINE 10 Patienten lagern mußt, denn auch nachts wird gearbeitet,
genauso wie am Tag!!!
Zum anderen geht es hier in erster Linie darum, daß wie es in der bisherigen
Diskusion schon oft erwähnt wurde, um vollpflegebedürftige Patienten,
meist noch demente dazu. Diese werden massiv in ihrer Nachtruhe gestört,
schlafen dann am Tag und abends werden sie medikamentös ruhig gestellt.
Das auf Kosten der Mobilität, denn tagsüber kommt niemand auf die Idee einen
Patienten zu wecken um ihn zu mobilisieren. Argumente der Kollegen:
Irgendwann muß der Patient ja mal schlafen.
Und ich denke auch, daß es eine reine Organisationsfrage ist.
Ich kenne jetzt 3 Krankenhäuser, mit unterschiedlichen Schwerpunkten,
in den beiden anderen Häuser gab es keine Nachtwaschung im routinemäßigen Ablauf.
Natürlich sind Sonderfälle wie eingekotete Patienten Aufgabe der Nachtwache,
dort eine Ganzwaschung durchzuführen.
Doch dort wurden nachts z.B. die Medikamente gestellt.
Was nicht außer Acht zu lassen ist, ist die nächtliche Sterbebegleitung.
Sei es die Begleitung der Angehörigen oder des Patienten.(In den meisten Fällen beide)
Nachts wird häufiger gestorben als am Tag.
Jedenfalls finde ich es unerhört wenn man den Nachtwachen Faulheit unter
dem Deckmantel der Patientenfürsorge unterstellt!!!
Das ist einfach eine Frechheit.
Was Du in Deiner Argumentation völlig außer acht läßt, ich arbeite nicht in
einer stationären Pflegeeinrichtung!!! Es hadelt sich um ein Krankenhaus mit
ständig wechselndem Patientengut!
Schön, wenn bei Euch die Nächte immer gleich ablaufen, bei uns nicht,
Heute sind drei zu waschen, morgen vielleicht 17 und so ist es auch mit dem Lagern
und Windeln wechseln.
Und wenn Du glaubst jemand aus dem Nachtdienst würde einen Patienten "verdreckt"
liegen lassen aus Faulheit, dann hast Du echt kuriose Vorstellungen.
Was mich sehr freut ist, daß ich mit meiner Frage eine solche Diskusion
angeregt habe, auch wenn mein persönlicher Nutzen eher gering ist.
Daniela