Discussion:
Kompressionsstruempfe
(zu alt für eine Antwort)
Oliver Ding
2005-04-24 21:18:34 UTC
Permalink
Bei einder Diskussion vertrat ein Krankenpfleger den Standpunkt, daß
vor dem Anlegen von Kompressionsstrümpfen (keine ATS) Fußpulse gemessen
werden sollen, da bei fehlendem oder sehr schwachem Fußpuls das Anlegen
des Kompressionsstrumpfes kontraindiziert sei. In verschiedenen
Lehrbüchern (Thieme Pflege, Thieme Altenpflege) fand sich jedoch kein
Anhaltspunkt für diese These, die IMHO davon unabhängig Sinn ergibt.

Hat jemand erhellende Infomationen zu diesem Thema?

»Socke«
--
Bloß die unbedeutende Meinung einer Socke... ;-)
home: http://www.sockenseite.de/ <---> music: http://www.plattentests.de/
Allgemeine Musiknewsgruppen-FAQ: http://www.sockenseite.de/music-faq.html
de.rec.musik.recherche-FAQ: http://www.sockenseite.de/recherche-faq.html
Andreas Müller
2005-04-24 20:55:30 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Bei einder Diskussion vertrat ein Krankenpfleger den Standpunkt, daß
vor dem Anlegen von Kompressionsstrümpfen (keine ATS) Fußpulse gemessen
werden sollen, da bei fehlendem oder sehr schwachem Fußpuls das Anlegen
des Kompressionsstrumpfes kontraindiziert sei.
Hallo Oliver,

Worin besteht für dich der Unterschied zwischen ATS (Ich denke du meinst
Anti-Thrombose-Strümpfe) und Kompressionsstrümpfen? Meinst du mit
letzterem etwa so etwas wie angepasste Strümpfe aus dem Sanitätshaus?
Theoretisch besteht zwischen beiden kein Unterschied!?
Post by Oliver Ding
Hat jemand erhellende Infomationen zu diesem Thema?
Naja, man sollte das auch immer relativ sehen. Grundsätzlich sollten bei
Patienten mit bestimmten Erkrankungen (z.B. pAVK oder Diabetes Mellitus)
auf ATS eher verzichtet werden. Hat ein solcher Pat aber z.B.
rezidivierende Embolien in der Anamnese, ist vorsicht geboten und das
anpassen von Kompressionsstrümpfen mitunter gerechtfertigt. Nichts desto
trotz sollte man jeden Patienten individuell beurteilen :-)
--
Gruß
Andreas Müller
Oliver Ding
2005-04-24 22:29:01 UTC
Permalink
Post by Andreas Müller
Worin besteht für dich der Unterschied zwischen ATS (Ich denke du
meinst Anti-Thrombose-Strümpfe) und Kompressionsstrümpfen? Meinst du
mit letzterem etwa so etwas wie angepasste Strümpfe aus dem
Sanitätshaus?
Korrekt. Unter ATS verstehe ich die klassischen weißen Strümpfe, die
auch ohne ärztliche Anordnung als Prophylaxe angelegt werden.
Post by Andreas Müller
Theoretisch besteht zwischen beiden kein Unterschied!?
Auch wenn natürlich auch ATS Kompression ausüben, dachte ich, die
Bezeichnung "Kompressionsstrümpfe" für die auf ärztliche Anordnung
anzulegenden, speziell angepaßten Strümpfe sei üblich und verständlich.
:-)
Post by Andreas Müller
Grundsätzlich sollten bei Patienten mit bestimmten Erkrankungen (z.B.
pAVK oder Diabetes Mellitus) auf ATS eher verzichtet werden. Hat ein
solcher Pat aber z.B. rezidivierende Embolien in der Anamnese, ist
vorsicht geboten und das anpassen von Kompressionsstrümpfen mitunter
gerechtfertigt. Nichts desto trotz sollte man jeden Patienten
individuell beurteilen :-)
Das sowieso. Mich interessiert derzeit jedoch vorrangig die mögliche
Notwendigkeit der Pulsmessung an den Füßen. Davon hatte ich selbst
noch nie etwas gehört, aber mein Kollege war fest davon überzeugt.
Er war dann aber erstaunt, in der vorliegenden Literatur keine Hinweise
dazu zu finden.

»Socke«
--
Bloß die unbedeutende Meinung einer Socke... ;-)
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de.rec.musik.recherche-FAQ: http://www.sockenseite.de/recherche-faq.html
Andreas Müller
2005-04-25 06:30:55 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Post by Andreas Müller
Worin besteht für dich der Unterschied zwischen ATS (Ich denke du
meinst Anti-Thrombose-Strümpfe) und Kompressionsstrümpfen? Meinst du
mit letzterem etwa so etwas wie angepasste Strümpfe aus dem
Sanitätshaus?
Korrekt. Unter ATS verstehe ich die klassischen weißen Strümpfe, die
auch ohne ärztliche Anordnung als Prophylaxe angelegt werden.
Also meines Wissen bedürfen solche Strümpfe _immer_ der ärztlichen
Anordnung. Egal welchen Namen sie haben, bzw. stark die Kompression ist.
Post by Oliver Ding
Mich interessiert derzeit jedoch vorrangig die mögliche
Notwendigkeit der Pulsmessung an den Füßen. Davon hatte ich selbst
noch nie etwas gehört, aber mein Kollege war fest davon überzeugt.
Er war dann aber erstaunt, in der vorliegenden Literatur keine Hinweise
dazu zu finden.
Ganz ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht, mal jemanden vor dem
anpassen solcher Strümpfe pulsmessen gesehen zu haben?! Ich habe auch
meine Pflegebücher eben mal durchgesehen und auch nichts dazu gefunden.
--
Gruß
Andreas Müller
Hartmut 'Hardy' Schiszler
2005-04-25 15:17:40 UTC
Permalink
Post by Andreas Müller
Post by Oliver Ding
Mich interessiert derzeit jedoch vorrangig die mögliche
Notwendigkeit der Pulsmessung an den Füßen. Davon hatte ich selbst
noch nie etwas gehört, aber mein Kollege war fest davon überzeugt.
Er war dann aber erstaunt, in der vorliegenden Literatur keine Hinweise
dazu zu finden.
Ganz ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht, mal jemanden vor dem
anpassen solcher Strümpfe pulsmessen gesehen zu haben?! Ich habe auch
meine Pflegebücher eben mal durchgesehen und auch nichts dazu gefunden.
Nichts desto trotz dürfte es kein Fehler sein die Fulspulse zu tasten.
Sind sie nicht fühlbar, dann Dopplern. Sollte da auch nur
abgeschwächte Pulse feststellbar sein, sollte die Indikation zu den
ATS sehr eng gestellt werden, wenn diese Situation nicht bereits per
se eine Kontraindikation darstellt.

Hardy
--
Gerade zu Hause liegt unsere Heimstärke.
(Carsten Ramelow)
Andreas Müller
2005-04-25 17:03:24 UTC
Permalink
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
Nichts desto trotz dürfte es kein Fehler sein die Fulspulse zu tasten.
Sind sie nicht fühlbar, dann Dopplern. Sollte da auch nur
abgeschwächte Pulse feststellbar sein, sollte die Indikation zu den
ATS sehr eng gestellt werden, wenn diese Situation nicht bereits per
se eine Kontraindikation darstellt.
Hallo Hardy,

ja, das tasten ist sicher kein Fehler :-)Ich denke aber das in der
Praxis vermutlich niemand mit dem Doppler anrückt, wenn es um
Thrombosestrümpfe geht. Dann gleich darauf verzichten. Es gibt ja auch
noch andere Möglichkeiten der Thrombose- und Embolieprophylaxe.
(Früh)mobilisation, Antikoagulation, Bewegungsübungen, ect.
--
Gruß
Andreas Müller
Hartmut 'Hardy' Schiszler
2005-04-25 20:17:11 UTC
Permalink
Post by Andreas Müller
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
Nichts desto trotz dürfte es kein Fehler sein die Fulspulse zu tasten.
Sind sie nicht fühlbar, dann Dopplern. Sollte da auch nur
abgeschwächte Pulse feststellbar sein, sollte die Indikation zu den
ATS sehr eng gestellt werden, wenn diese Situation nicht bereits per
se eine Kontraindikation darstellt.
Hallo Hardy,
ja, das tasten ist sicher kein Fehler :-)Ich denke aber das in der
Praxis vermutlich niemand mit dem Doppler anrückt, wenn es um
Thrombosestrümpfe geht. Dann gleich darauf verzichten. Es gibt ja auch
noch andere Möglichkeiten der Thrombose- und Embolieprophylaxe.
(Früh)mobilisation, Antikoagulation, Bewegungsübungen, ect.
Ich bezog mich ja auch konkret auf deine Aussage:

: Ganz ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht, mal jemanden vor dem
: anpassen solcher Strümpfe pulsmessen gesehen zu haben?! Ich habe auch
: meine Pflegebücher eben mal durchgesehen und auch nichts dazu gefunden.

Und da entstand bei mir der Gedanke. Das wäre dann auf jeden Fall die
sichere Seite...
Aber gesehen habe ich es auch noch nicht. Allerdings habe ich schon
diverse Ulcera gesehen, weil Patienten auf Teufel komm raus zum Tragen
von ATS verdonnert wurden.

BTW, Posting genügt, musst nicht auch noch per Mail antworten;-)

Hardy
--
Die Wichtigkeit einer Aussage ist reziprokproportional zur Menge der
verwendeten Ausrufezeichen.
Kathinka Wenz in dafa
Andreas Müller
2005-04-26 08:05:56 UTC
Permalink
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
Aber gesehen habe ich es auch noch nicht. Allerdings habe ich schon
diverse Ulcera gesehen, weil Patienten auf Teufel komm raus zum Tragen
von ATS verdonnert wurden.
Das kann passieren...
Es wird zuviel nach Standards gearbeitet und zu wenig auf den Patienten
geachtet. Sowas ist dann das Ergebnis.
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
BTW, Posting genügt, musst nicht auch noch per Mail antworten;-)
Hab ich das? War nicht beabsichtigt!
--
Gruß
Andreas Müller
Andreas Müller
2005-04-26 08:11:16 UTC
Permalink
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
Aber gesehen habe ich es auch noch nicht. Allerdings habe ich schon
diverse Ulcera gesehen, weil Patienten auf Teufel komm raus zum Tragen
von ATS verdonnert wurden.
Das kann passieren...
Es wird zuviel nach Standards gearbeitet und zu wenig auf den Patienten
geachtet. Sowas ist dann das Ergebnis.
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
BTW, Posting genügt, musst nicht auch noch per Mail antworten;-)
Hab ich das? War nicht beabsichtigt!
--
Gruß
Andreas Müller
Hartmut 'Hardy' Schiszler
2005-04-26 09:37:44 UTC
Permalink
Post by Andreas Müller
Das kann passieren...
Es wird zuviel nach Standards gearbeitet und zu wenig auf den Patienten
geachtet. Sowas ist dann das Ergebnis.
Interessante Ansicht, in der heutigen Zeit, wo alles und jeder nach
Standard schreit. Aber ich gebe dir vollkommen recht, dass das ein
entscheidender Nachteil von Standards ist.
OK, eingentlich nicht vom Standard per se, eher vom Anwender, der sich
zu solch einem (Fehl-)Verhalten verleiten lässt.
Allerdings gehört zu einem Standard auch die individuelle Überprüfung.
Aber wenn die ausfällt, dann kann es zu so etwas kommen.
Aber wie gesagt, das ist nicht der Standard Schuld, sondern der
Anwender. Aber wir wissen doch: Mo Menschä send, do menschelds.
Post by Andreas Müller
Hab ich das? War nicht beabsichtigt!
Dachte ich mir, sollte auch nur ein freundlicher Hinweis sein.

Hardy
--
Gibts irgendwo einen
Kreischbuntes-Forum-in-lokal-gehostete-Newsgroup-Konvertierer?
(Ingo Braune im oecher.flohmarkt)
Joerg Moeller
2005-04-26 12:58:02 UTC
Permalink
Hartmut 'Hardy' Schiszler
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
Post by Andreas Müller
Es wird zuviel nach Standards gearbeitet und zu wenig auf den Patienten
geachtet. Sowas ist dann das Ergebnis.
Interessante Ansicht, in der heutigen Zeit, wo alles und jeder nach
Standard schreit. Aber ich gebe dir vollkommen recht, dass das ein
entscheidender Nachteil von Standards ist.
OK, eingentlich nicht vom Standard per se, eher vom Anwender, der sich
zu solch einem (Fehl-)Verhalten verleiten lässt.
Ack. Es gibt aber leider Gottes die Leute, die stur nach Standard
arbeiten. (Selbst wenn der Standard "OP-Vorbereitung" das Anlegen von
ATS vorsieht und das Ganze bei einem beidseitig OS-Amputierten
irgendwie bizarr aussieht)

Da sollte der Standard IMHO dann entsprechend vage formuliert werden:
"ATS anlegen, wenn keine Kontraindikation besteht".

(Löst obiges "Problem" zwar auch nur unvollständig, zwingt aber
zumindst schon mal die eigene Zwischenohrmasse in Betrieb zu nehmen
;-)

mfg
Jörg
--
http://www.diabetesinfo.de/ Basiswissen für interessierte Diabetiker
http://www.einsteiger.diabetesinfo.de/ Grundwissen über Diabetes,
leicht verständlich aufbereitet besonders für Neueinsteiger
http://www.dsmd-faq.info/ Die FAQ-Liste von de.sci.medizin.diabetes
Hartmut 'Hardy' Schiszler
2005-04-26 21:06:47 UTC
Permalink
Post by Joerg Moeller
(Löst obiges "Problem" zwar auch nur unvollständig, zwingt aber
zumindst schon mal die eigene Zwischenohrmasse in Betrieb zu nehmen
Aber auch nur, wenn tatsächlich vorhanden...

Hardy
--
Heutzutage behebt man Fehler,
die andere programmiert haben. Früher programmierte man die Fehler
selbst. (Andre Schmidt in daea)
Joerg Moeller
2005-04-26 22:43:59 UTC
Permalink
Hartmut 'Hardy' Schiszler
Post by Hartmut 'Hardy' Schiszler
Post by Joerg Moeller
(Löst obiges "Problem" zwar auch nur unvollständig, zwingt aber
zumindst schon mal die eigene Zwischenohrmasse in Betrieb zu nehmen
Aber auch nur, wenn tatsächlich vorhanden...
Treffer... versenkt!

mfg
Jörg
--
http://www.diabetesinfo.de/ Basiswissen für interessierte Diabetiker
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leicht verständlich aufbereitet besonders für Neueinsteiger
http://www.dsmd-faq.info/ Die FAQ-Liste von de.sci.medizin.diabetes
Walle
2005-04-26 00:45:12 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Mich interessiert derzeit jedoch vorrangig die mögliche
Notwendigkeit der Pulsmessung an den Füßen. Davon hatte ich
selbst noch nie etwas gehört, aber mein Kollege war fest davon
überzeugt. Er war dann aber erstaunt, in der vorliegenden
Literatur keine Hinweise dazu zu finden.
Fußpulskontrolle als zwingende Maßnahme vor dem Anlegen der Strümpfe
kenne ich auch nicht. Zum Ausschluss eine pAVK, die dein Freund
sicherlich im Hinterkopf hatte :o) , ist die Fußpulskontrolle
allerdings auch nicht das Mittel der Wahl.

Gruß, Walle
--
[ http://walle.net ]
Joerg Moeller
2005-04-25 10:49:42 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Hat jemand erhellende Infomationen zu diesem Thema?
Erhellende Infos nicht gerade; eher ein Gedanke.

Wenn die Strümpfe zu stark komprimieren, dann besteht die Gefahr einer
lokalen Ischämie. Legt man keine Strümpfe an besteht Thrombosegefahr.

Welche dieser Gefahren ist wohl tödlicher?

'ATS' ist IMHO ein Unwort für "Kompressionsstrümpfe von der Stange".
Sind die Strümpfe aber speziell für den Pat. gefertigt, dann erübrigt
sich IMO das Messen der Fußpulse, denn ich gehe davon aus, daß die
Kompressionsklasse entweder vom verordnenden Arzt festgelegt oder von
der maßnehmenden Fachkraft ermittelt wurde.

just my 2 cent
mfg
Jörg
--
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Oliver Ding
2005-04-25 13:51:56 UTC
Permalink
Post by Joerg Moeller
Wenn die Strümpfe zu stark komprimieren, dann besteht die Gefahr einer
lokalen Ischämie. Legt man keine Strümpfe an besteht Thrombosegefahr.
Welche dieser Gefahren ist wohl tödlicher?
Letztere natürlich. Allerdings wäre im Fall des nicht oder kaum zu
messenden Pulses ggf. ein Pütterverband eine alternative Maßnahme.
Post by Joerg Moeller
'ATS' ist IMHO ein Unwort für "Kompressionsstrümpfe von der Stange".
:-)
Post by Joerg Moeller
Sind die Strümpfe aber speziell für den Pat. gefertigt, dann erübrigt
sich IMO das Messen der Fußpulse, denn ich gehe davon aus, daß die
Kompressionsklasse entweder vom verordnenden Arzt festgelegt oder von
der maßnehmenden Fachkraft ermittelt wurde.
Nun ist die Durchblutungssituation ja ggf. variabel ...

»Socke«
--
Bloß die unbedeutende Meinung einer Socke... ;-)
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Walle
2005-04-26 00:45:11 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Post by Joerg Moeller
Wenn die Strümpfe zu stark komprimieren, dann besteht die
Gefahr einer lokalen Ischämie. Legt man keine Strümpfe an
besteht Thrombosegefahr.
Welche dieser Gefahren ist wohl tödlicher?
Letztere natürlich.
Naja, so mancher hat die Salamichirurgie, der einer Nekrose an den
Zehen vorausging, nicht überlebt.
Post by Oliver Ding
Allerdings wäre im Fall des nicht oder kaum
zu messenden Pulses ggf. ein Pütterverband eine alternative
Maßnahme.
Keine wirklich gute. Ein sachkundig angepasser Kompressionsstrumpf
macht vermutlich weniger Ärger als ein nach Gefühl gewickelter
Pütterverband.

Gruß, Walle
--
[ http://walle.net ]
Hartmut 'Hardy' Schiszler
2005-04-26 07:06:24 UTC
Permalink
Post by Walle
Keine wirklich gute. Ein sachkundig angepasser Kompressionsstrumpf
macht vermutlich weniger Ärger als ein nach Gefühl gewickelter
Pütterverband.
Das ist sicherlich richtig.
Aber nun mal ein Einwand aus eigener Erfahrung:

Als ich in den achtziger Jahren in der geriatrischen Reha tätig war,
erlebte ich es durchaus noch, dass ein Rezept ausgestellt wurde, für
einen Strumpf, der nach abmessen individuell gestrickt wurde.

Vor zwei Jahren hatte ich ja meinen Moppedunfall. U.A. erliett ich ein
Kompartement-Sydrom im linken U'schenkel. Behandlung durch
Fascienspaltung und Mashcraftdeckung, weil das Lympfödem sich nicht
zurückbildete. Es besteht heute noch. Dei ärtzlich verordneten
Kompressionsstrümpfe wurden aber nicht gestrickt, sondern im
Sanitätsfachgeschäft nach abmessen von der Stang verkauft.
Nach kurzer Zeit rutschten die Dinger und hingen in der Kniekehle.
Auf Nachfrage beim Arzt nach passend gestrickten, versicherte er mir
glaubhaft, dass er sowas nicht mehr rezeptieren dürfe.
Nun lasse ich eurer Fantasie freien Lauf, bezüglich der Passform und
dem Sitz von Kompressionsstrümpfen.

Hardy
--
Ich verwende seit einen 1/4 Jahrhundert keine Unterhosen.
(Das Mösl in dafa)
Juergen Baer
2005-04-25 21:13:42 UTC
Permalink
On Sun, 24 Apr 2005 21:18:34 UTC, Oliver Ding <***@gmx.de>
wrote:
Hallo Oliver
Post by Oliver Ding
Bei einder Diskussion vertrat ein Krankenpfleger den Standpunkt, daß
vor dem Anlegen von Kompressionsstrümpfen (keine ATS) Fußpulse gemessen
werden sollen, da bei fehlendem oder sehr schwachem Fußpuls das Anlegen
des Kompressionsstrumpfes kontraindiziert sei.
Das ist zwefellos richtig, die Frage ist nur, ob die Prüfung der
Fußpulse Sache der Pflegekraft
oder des aufnehmenden und anordnenden Arztes ist.
In unserer Klinik ist das klar geregelt, bei Euch nicht?
Post by Oliver Ding
In verschiedenen Lehrbüchern (Thieme Pflege, Thieme Altenpflege) fand sich jedoch kein
Anhaltspunkt für diese These, die IMHO davon unabhängig Sinn ergibt.
Wenn Du natürlich den Eindruck hast, daß der Arzt sich diese Arbeit
nicht macht, liegt es nahe,
Dich selbst zu überzeugen, um von den Patienten Schaden abzuwenden.
Post by Oliver Ding
Hat jemand erhellende Infomationen zu diesem Thema?
Meinst Du Informationen zum Thema pAVK oder zum Thema Verantwortung?
In den Lehrbüchern der Pflege wird das Thema nicht erwähnt, weil es
ganz klar NICHT
Sache der Pflege ist, Kompressionsstrümpfe zu rezeptieren oder
anzuordnen,
bestenfalls den Vorschlag einzubringen.
Post by Oliver Ding
»Socke«
"Kompressionssocke"? ;-))

CU
Jürgen
--
---------------
this is my personal opinion
Juergen Baer
***@gmx.nett (mit einem"t")
Oliver Ding
2005-04-26 11:12:57 UTC
Permalink
Post by Juergen Baer
Das ist zwefellos richtig, die Frage ist nur, ob die Prüfung der
Fußpulse Sache der Pflegekraft oder des aufnehmenden und anordnenden
Arztes ist.
In unserer Klinik ist das klar geregelt, bei Euch nicht?
Mangels dauerhaft verfügbarem Arzt im Altenheim bzw. derzeit im
ambulanten Dienst eher nicht, nein.
Post by Juergen Baer
Meinst Du Informationen zum Thema pAVK oder zum Thema Verantwortung?
In den Lehrbüchern der Pflege wird das Thema nicht erwähnt, weil es
ganz klar NICHT Sache der Pflege ist, Kompressionsstrümpfe zu
rezeptieren oder anzuordnen, bestenfalls den Vorschlag einzubringen.
Auch wieder wahr. :-)

PS: Etwas mehr Platz zwischen Zitat und Antwort wäre nett. Dann könnten
meine vom Frühdienst müden Augen das Posting etwas besser durchschauen.
;-)

»Socke«
--
Bloß die unbedeutende Meinung einer Socke... ;-)
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Bethke,Axel
2005-04-26 18:02:45 UTC
Permalink
Hallo,
leider fehlt mir in dieser Diskussion ein bischen die Fachlichkeit.
Eine Thromboseprophylaxe kann mit elastischen Langzugbinden oder einem
dauerelastischen Antithrombosestrumpf durchgeführt werden. Hier werden
hohe Ruhedrücke und eher geringe Arbeitsdrücke benötigt.
Eine Phlebologische Therapie gegen ein Ödem sollte unter optimalen
Bedingungen nur mit Kurzzugbinden oder einem Kompressionsstrumpf (auch
hier geringe Dehnbarkeit) durchgeführt werden. Bei dieser Therapie
benötige ich geringe Ruhedrücke aber hohe Arbeitsdrücke.
Wenn jetzt ein Patient einen Kompressionsstrumpf verordnet bekommt und
diesen täglich anziehen muß, ist es selbstverständlich, daß ich bei
einer auffälligen Bein/Fußveränderung den Fußpuls kontrollieren sollte.
Aber auch nur dann. Viele Patienten ziehen jahraus jahrein
Kompressionsstrümpfe an, ohne zu wissen wie der Fußpuls gemessen wird.
Grüsse
Axel
--
Kontakt: http://www.pflegeboard.de/forum/member.php?userid=1201
Beitrag im Browser lesen: http://www.pflegeboard.de/forum/showthread.php?t=21989
[ http://www.pflegeboard.de ]
Juergen Baer
2005-04-26 20:16:41 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Mangels dauerhaft verfügbarem Arzt im Altenheim bzw. derzeit im
ambulanten Dienst eher nicht, nein.
Verzeih mir, ich ging von falschen Annahmen aus....
ich gehe davon aus, daß in deinem Fall der Hausarzt die Strümpfe
rezeptiert.
Post by Oliver Ding
Post by Juergen Baer
Meinst Du Informationen zum Thema pAVK oder zum Thema Verantwortung?
In den Lehrbüchern der Pflege wird das Thema nicht erwähnt, weil es
ganz klar NICHT Sache der Pflege ist, Kompressionsstrümpfe zu
rezeptieren oder anzuordnen, bestenfalls den Vorschlag einzubringen.
Auch wieder wahr. :-)
eben!
Post by Oliver Ding
PS: Etwas mehr Platz zwischen Zitat und Antwort wäre nett. Dann könnten
meine vom Frühdienst müden Augen das Posting etwas besser durchschauen.
besser so?
Jürgen
--
---------------
this is my personal opinion
Juergen Baer
***@gmx.nett (mit einem"t")
Oliver Ding
2005-04-27 14:02:03 UTC
Permalink
Post by Juergen Baer
ich gehe davon aus, daß in deinem Fall der Hausarzt die Strümpfe
rezeptiert.
Korrekt. Ich warte mal die Unterlagen ab, die mir mein Kollege zu
diesem Thema versprochen hat.

»Socke«
--
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Joerg Moeller
2005-04-27 15:51:34 UTC
Permalink
Post by Oliver Ding
Post by Juergen Baer
ich gehe davon aus, daß in deinem Fall der Hausarzt die Strümpfe
rezeptiert.
Korrekt. Ich warte mal die Unterlagen ab, die mir mein Kollege zu
diesem Thema versprochen hat.
Könntest du dann hier mal eine kurze Rückmeldung geben?

mfg
Jörg
--
http://www.diabetesinfo.de/ Basiswissen für interessierte Diabetiker
http://www.einsteiger.diabetesinfo.de/ Grundwissen über Diabetes,
leicht verständlich aufbereitet besonders für Neueinsteiger
http://www.dsmd-faq.info/ Die FAQ-Liste von de.sci.medizin.diabetes
Oliver Ding
2005-04-27 16:46:58 UTC
Permalink
Post by Joerg Moeller
Post by Oliver Ding
Ich warte mal die Unterlagen ab, die mir mein Kollege zu
diesem Thema versprochen hat.
Könntest du dann hier mal eine kurze Rückmeldung geben?
Selbstverfreilich. :-)

»Socke«
--
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